Digital History 2023 Berlin – Rückblick und Ausblick auf die kommenden Tagungen

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Vom 24.-26.5.2023 fand in Berlin die 2. Digital History Tagung der AG Digitale Geschichtswissenschaft im VHD hybrid statt. Nachdem die erste Tagung in Göttingen noch coronabedingt zunächst abgesagt und dann 2021 als reine Online-Tagung durchgeführt wurde, hatten sich diesmal 150 TeilnehmerInnen für den Präsenzteil und nochmal eben so viele für die Onlineteilnahme angemeldet. Ausgerichtet durch die Professur für Digital History von Torsten Hiltmann und tatkräftig von Melanie Althage und Martin Dröge unterstützt, hatte sich die Community der Digitalen HistorikerInnen zu diesem dreitägigen Treffen zu dem Thema “ Digitale Methoden in der geschichtswissenschaftlichen Praxis. Fachliche Transformationen und ihre
epistemologischen Konsequenzen“ an der HU Berlin eingefunden. Tagungsprogramm und Abstracts können auf der Tagungsseite auf hypotheses.org eingesehen werden. Der Tagung vorangestellt waren Workshops und eine Studierendenkonferenz am 23.5.23.

Da ich seinerzeit in Lille die initiale Idee zu diesem Tagungsformat hatte und die Etablierung des Formats dann zusammen mit Mareike König im Komitee der AG Digitale Geschichtswissenschaft voran getrieben habe, erlaube ich mir im folgenden einen kurzen Rückblick auf die gerade stattgefundene Tagung und einen Ausblick auf das nächste, schon für 2024 geplante Treffen.

Sowohl die Zahl der Anmeldungen als auch die rege Teilnahme in Berlin selber lassen darauf schliessen, dass das Format und auch die konkrete Umsetzung erneut einem aktuellen Bedürfnis in den Digitalen Geschichtswissenschaften entsprechen, sich über Methoden und epistemiologische Konsequenzen der Digitalisierung in den Geschichtswissenschaften im Rahmen eines engeren Fachbezugs zu verständigen. Die Beiträge waren auch diesmal qualitativ ansprechend und einem hohen theoretischen Reflexionsniveau, allerdings wurde auch kontrovers z.B. über Themen wie Restitution oder Postkoloniale Forschungsmethoden diskutiert. Thematisiert wurde auch der „Elefant im Raum“, den Patrick Sahle (Wuppertal) zunächst ansprach und der von Torsten Hiltmann im Abschlussplenum mit einem kurzem Input nochmal aufgenommen wurde. Es geht dabei um Large Language Models wie ChatGPT und deren disruptive Auswirkung auf Foschung und Lehre, auch in den Geschichtswissenschaften. Da der Elefant erst nach Abschluss des CfP zu dieser Tagung in den Raum getreten war, konnte er auf der diesjährigen Tagung noch nicht entpsprechnend adressiert werden. Das wäre für das nächste Treffen in Halle 2024 sehr wünschenswert.

Die Keynote in Berlin am Mittwochabend führte die TeilnehmerInnen in die Parallelwelt des Datenjournalismus. Hendrik Lehmann vom Tagesspiegel Innovation Lab sprach über Digital Journalism: Neue Methoden für Recherche, Visualisierung und Ausspielung in der journalistischen Arbeit. Dabei war interessant, welche Tools und Methoden in diesem Bereich eingesetzt werden, die möglicherwese auch in der Geschichtswissenschaftlichen Forschung von Interesse sein könnten.

Die Postersession der diesjährigen Tagung diente auch zur Vorauswahl der Finalisten für den Peter Haber Preis, der auf dem diesjährigen Historikertag in Leipzig vergeben wird. Sieben von dreizehn Poster wurden in einer kombinierten Publikums- und Juryabstimmung ausgewählt. Die Poster können auf dieser Seite online angeschaut werden. Gelungen war auch die Spreefahrt am Donnerstag, auf der die Diskussion vor der Kulisse der Hauptstadt und fortgesetzt werden konnte.

Zum Abschluss der Tagung erfolgte die Einladung zum nächsten Treffen in Halle im September 2024. Das Thema dort wird  „Citizen Science“ sein und von Katrin Möller und KollegInnen von dem dortigen Datenzentrum ausgerichtet. Das Komitee der AG Digitale Geschichtswissenschaft freut sich schon auf Bewerbungen für die nächsten Tagungen, die dann im Wechsel mit dem Historikertag voraussichtlich 2026 und 2028 stattfinden werden.

Neuerscheinung: Honor and Shame in Western History (2023)

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Der Sammelband unserer gleichnamigen Tagung 2018 am ZIF Bielefeld ist gedruckt und erscheint Ende März 2023. Herzlichen Dank an alle UnterstützerInnen und BeiträgerInnen!

https://www.routledge.com/Honor-and-Shame-in-Western-History/Wettlaufer-Nash-Hatlen/p/book/9780367901486

This book seeks to bring comparative perspective to the idea that honor and shame are two fundamentally important and closely related concepts of human social experience with a diverse and important history. Both vital responses are rooted in the social existence of mankind – human life is embedded in social interaction, attribution of respect and contempt. The book addresses the relevance and manifold manifestations of honor and shame in Western History in three parts, covering concepts and challenges of honor and shame, honor and shame in traditional European societies and honor and shame in modernity. The contributions cover Western history from Greek and Roman times to the 19th century and they make evident that the drive to acquire and uphold honor and to scrupulously avoid shame have been of tremendous influence for the social makeup of past societies from the dawn of humankind on into the ‘postmodern’ world of social interaction. “Honor and Shame in Western History” brings together fourteen contributions of interdisciplinary scholars from Europe and North America on the topic. The book is suited for a broad audience interested in European social history and the history of emotions.

Mastodon statt Twitter? Wo steht der Server für die trötenden WissenschaftlerInnen?

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Wie suche ich mir einen Server aus?

Wenn man dieser Tage seine Twitter Timeline anschaut, dann sprechen sich viele Kolleginnen und Kollegen dafür aus, nach dem Kauf von Twitter durch Elon Musk nun zum kleinen aber feinen Anbieter Mastodon aus Jena zu wechseln. Der Vorteil hierbei ist, dass es sich um ein verteiltes Microblogging Netzwerk handelt. Wenn man sich anmelden möchte, dann stellt sich zunächst die Frage, auf welchem Server man das tut. Steffen Voß, den ich noch aus Kieler Webmontag Zeiten kenne, hat eine kleine Anleitung dazu auf seinem Blog Kaffeeringe.de gepostet, die eine erste Hilfestellung dazu gibt. Ich würde mir wünschen, dass eine der IT Infrastruktureinrichtungen in Deutschland hier in die Bresche springen und einen entsprechenden Server mit Fokus auf die Wissenschaftskommunikation bereit stellen würde. Da könnten sich dann bevorzugt alle diejenigen anmelden, die Twitter bislang vor allem im Bereich der Wissenschaft verwendet haben.

Update 24.11.22:

Meine Bitte wurde erhört. 🙂 Inzwischen gibt es auch schon detaillierte Anleitungen, wie man z.B. auf fedihum.org einen Mastodon Account anlegen kann. Hier die ausführliche Anleitung von Mareike König auf hypotheses.org.

Tröten über Droysen: ein Mastodon-Leitfaden für Historiker:innen

Published: Deniz T. Kilinçoglu & Jörg Wettlaufer: The Reshuffling of Middle Eastern Identities in the Age of Nationalism: Insights from Nineteenth-Century Travelogues …

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In: On the Way into the Unknown. Comparative Perspectives on the Orient in (Early) Modern Travelogues, ed. by Arno Strohmeyer & Doris Gruber, Studies on Modern Orient, De Gruyter 2022, pp. 365-383.

Band 36 der Reihe Studies on Modern Orient

https://www.degruyter.com/document/cover/isbn/9783110698046/product_pages

Abstract: „[…] This study reflects some preliminary observations resulting from our digital history project that aims at building and digitally analyzing an extensive corpus
of English-, French-, and German-language travelogues about the nineteenthcentury
Ottoman Empire. It discusses our initial findings in travelogues regarding
the sociopolitical dynamics of the rise of Middle Eastern nationalisms and
our methodological suggestions about the opportunities as well as challenges
of employing digital tools to use travelogues for historical analysis. The chapter
starts with a discussion on nations and nationalisms in the nineteenth-century
Middle East, particularly in the Ottoman Empire. Then it deals with the question
of using travelogues as historical sources, focusing on the history of nationalisms,
and suggests that digital history tools are essential for increasing the reliability
of this body of sources. Finally, we present our findings and suggestions
on how and what kind of digital history tools can be used to open such corpora
to historical research.“

See also the project website:

 

Neue Interviews zum Thema „Herrenrecht der ersten Nacht“

Kurzmitteilung

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Aktuell gibt es scheinbar wieder ein verstärktes Interesse an dem Thema „Das Herrenrecht der ersten Nacht“ in der Presse. Am 12. Dezember 2021 wurde ein kurzes Gespräch mit Jörg Wettlaufer ( @joewett ) zu diesem Thema auf radioeins (RBB) in der Sendung „zwei auf eins“ von Daniel Finger und Sven Oswald zwischen 9 und 12 Uhr ausgestrahlt.

Im Herbst 2022 kommt dann ein längeres Fernsehinterview in der Sendung „Tatort Mittelalter“ mit Elin Carlsson bei ZDFinfo. Die Sendungen laufen auf ZDFinfo um 20:15 Uhr, sind aber auch direkt über die Mediathek abrufbar. Hier der Link zu der Folge, in der es auch um das Herrenrecht der ersten Nacht geht. Vielleicht stimuliert das ja etwas die Diskussion zu meiner These zur Entstehung des Zusammenhangs zwischen Herrenrecht der ersten Nacht und Heiratsabgaben auf die Mitgift der Braut im Mittelalter, die seinerzeit leider kaum vom Fachpublikum erörtert wurde.

Das Buch von 1999 ist jetzt wieder zusätzlich zur Online Version als Print on Demand bei Campus verfügbar. Mehr Infos unter https://digihum.de/jpn/

CfP/CfD: Professorale Karrieremuster Reloaded – Daten, Methoden und Analysen der digitalen Frühneuzeitforschung zur Universitäts- und Gelehrtengeschichte, 20./21. und 27.-28.10.21 – Deadline: 03.09.21

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Call for Papers/Call for Data

Veranstaltung des Projekts „Professorale Karrieremuster“
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, HTWK Leipzig

Abschlusstagung:                  27.–28.10.2021
Pre-Workshop/Hackathon:    20.–21.10.2021

Thema

Das DFG-Projekt „Professorale Karrieremuster der Frühen Neuzeit: Entwicklung einer wissenschaftlichen Methode zur Forschung auf online verfügbaren und verteilten Forschungsdatenbanken der Universitätsgeschichte“, durchgeführt von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig, lädt zur Abschlusstagung mit einem vorgelagerten Hackathon.

Leitfrage des Projekts ist die nach den Bedingungen für den beruflichen Erfolg von Professoren im frühneu zeitlichen Universitätssystem. Dabei ist es das Anliegen zu erproben wie mögliche gelehrte Karrieremuster mit den Methoden der Digital Humanities sichtbar gemacht werden können. In der Forschung diskutierte Karrieremuster mit Zuschreibungen wie Familiendynastie und Nepotismus sollen mithilfe von Semantic-Web-Technologien quasi einen digitalen Reload erleben.

Vor diesem Hintergrund wurden prosopographische, universitätsgeschichtliche bzw. gelehrtengeschichtliche Daten den FAIR-Data-Prinzipien gemäß nach Semantic-Web-Standards modelliert und eine Domänenontologie entworfen, welche die Spezifik des Gelehrten Feldes der Frühen Neuzeit im deutschsprachigen Raum reflektiert und das vorhanden Datenmaterial forschungsspezifisch arrangiert. Die aktuelle Version 0.2 beinhaltet das Modell mit relevanten Konzepten und deren Relationen. Die Version 0.3 befindet sich im abschließenden Stadium des Entwicklungsprozesses, in welchem Restriktionen, Kardinalitäten und Schnittmengen diskutiert werden. Nicht zuletzt sollen die Anregungen der Abschlusstagung in das Endergebnis einfließen und letztlich eine Domänenontologie hervorbringen, die der Forschungsgemeinschaft zusätzlich durch Angleichung an Top-Level-Ontologien wie CIDOC-CRM oder DOLCE+DnS Ultralite (DUL) universell und interoperabel zur Verfügung gestellt werden kann.

Wir suchen

Dahingehend sprechen wir Frühneuzeitforscher*innen und Wissenschaftler*innen angrenzender Forschungsfelder mit Be- zug zu den Digital Humanities sowie Informatiker*innen und Informationswissenschaftler*innen an, die vor dem Hinter – grund der Forschungsfrage sowie der gewählten digitalen Methode das vorliegende Vokabular diskutieren, den Datensatz explorieren und übergreifend methodisch-theoretische Fragestellungen der digitalen Geschichtswissenschaft erörtern möchten. Zudem suchen wir explizit Forschungsdaten im Bereich der Bildungs- und Gelehrtengeschichte, die den

besagten Datensatz und das Vokabular erweitern. Diese Daten können aus dem Bereich frühneuzeitlicher prosopographisch orientierter Forschung zur Geschichte des Gelehrtentums bzw. des Professorenberufs stammen und mögliche Themen wie Patronage und Netzwerkbildung, die Funktionsweise gelehrter Körperschaften, gelehrte Sammlungen oder die Strategien des akademischen Publizierens usw. umfassen. Die vorgeschlagenen Daten müssen strukturiert (z. B. Excel, CSV, XML, JSON, SQL) vorliegen und unter einer Open-Data-kompatiblen Lizenz zur Verfügung stehen. Wenn Sie unsicher sind, ob ihre Daten bzw. Datenbanken thematisch und/oder technisch passen, sprechen Sie uns gerne an. Kurz vor der Abschlusstagung werden wir einen Hackathon veranstalten, bei dem eingereichte Daten in das RDF-Format transferiert werden. So geben wir Forschenden die Möglichkeit, ihre Daten Semantic-Web-fähig zu machen und ermöglichen es gleichsam Informatiker*innen mit den oftmals heterogenen frühneuzeitlichen Daten zu arbeiten.

Ablauf und Formalia

Tagung und Hackathon werden rein digital geplant. Vorgesehen sind an den Tagungstagen sparsam angesetzte 20-minütige Vorträge mit genügend Raum für Diskussionen. Wir hoffen auf zahlreiche Einreichungen und werden auch jene einschlägigen Beiträge berücksichtigen, deren Verfasser*innen an den Tagungstagen keinen Vortragsslot erhalten können. Diese bekommen die Möglichkeit ein digitales Poster zu präsentieren. Beiträger der Tagung und des Hackathons bzw.

dessen Ergebnisse erhalten Raum in der im Anschluss an die Tagung geplanten Open-Access-Publikation. Für die Publikation stehen finanzielle Mittel zur Verfügung. So soll am Ende ein Tagungsband entstehen, der dem hybriden Charakter der Tagung Rechnung trägt und aktuelle Fragen der Universitäts- und Gelehrtengeschichte sowie methodisch- theroetische Überlegungen der Digital Humanities reflektiert.

Beitrags- und Datenvorschläge bitten wir in Form eines Abstracts (max. 500 Wörter) über EasyChair bis zum 03.09.2021 einzureichen. Ausgewählte Beiträge erhalten bis zum 10.09.2021 Bescheid.

Konferenzsprachen Deutsch und Englisch

Kontakt

Dr. Hartmut Beyer, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, beyer@hab.de Jennifer Blanke, M.A., Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, blanke@hab.de Prof. Dr. Thomas Riechert, HTWK Leipzig, thomas.riechert@htwk-leipzig.de

Programmkomitee

Vincent Alamercery (ENS de Lyon, LARHRA)
Francesco Beretta (CRNS LARHRA, Lyon)
Karen Bruhn (CAU Kiel)
Swantje Dogunke (ThULB Jena)
Torsten Hiltmann (HU Berlin)
Edgard Marx (HTWK Leipzig)
Margrit Prussat (Universitätsarchiv Bamberg)
Timo Steyer (UB der TU Braunschweig)
Jörg Wettlaufer (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)

Links

https://pcp-on-web.htwk-leipzig.de/project/#de

https://workbench.pcp-on-web.de/ontology/index-de.html

https://pcp-on-web.htwk-leipzig.de/project/pcp-reloaded/de/

https://easychair.org/my/conference?conf=pcpreloaded2021#

Fristverlängerung Einreichungen Peter Haber Preis für Digitale Geschichtswissenschaft 2021: 19.7.21!

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Einreichungsfrist: Verlängert bis zum 19. Juli 2021
Auskünfte: Prof. Dr. Torsten Hiltmann und Dr. Mareike König,
Rückfragen: GW-digital [at] historikerverband.de
Einreichungen: https://phpdigigw21.sciencesconf.org/

Zum Historikertag 2021 schreibt die AG Digitale Geschichtswissenschaft im VHD zum ersten Mal gemeinsam mit dem VHD und dem Deutschen Historischen Institut Paris den Peter Haber Preis für digitale Geschichte aus. Prämiert werden Projekte, die einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaft leisten. Einen epochalen oder methodischen Schwerpunkt gibt es nicht. Einreichungen sollen den Stand eines bereits laufenden Projekts der digitalen Geschichtswissenschaft anschaulich beschreiben. Eingereicht werden können Einzelprojekte (z.B. Dissertation) genauso wie Editions- und Infrastrukturprojekte oder Projekte zur Entwicklung von Tools. Die Projekte können sowohl die Theorie der digitalen Geschichte betreffen als auch Methoden- oder Praxisanteile beinhalten.

Weitere Informationen unter:  https://digigw.hypotheses.org/3804

 

Zweiter Versuch: Einladung zur virtuellen Tagung “Digital History” vom 1.-3. März 2021 (ursprünglich Göttingen, März 2020)

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Letztes Jahr hat uns das Coroanvirus kurz vor der Tagung ausgebremst und wir mussten die lange geplante Veranstaltung leider wenige wenige Tage vor dem Start absagen. Zunächst hatten wir gehofft, die Tagung in Präsenz im Frühjahr 2021 durchführen zu können. Das hat sich schon im Herbst 2020 als unrealistisch herausgestellt. Daher haben wir nunmehr das Format auf virtuell umgestellt und den Ablauf der Tagung auch neu strukturiert. Die beiden Pre-Conference-Workshops sind ebenfalls in ein digitales Format überführt und finden am 25.2.2021 (Bloggen) und am 26.2.2021 (Programmieren) statt. Das ursprünglich ebenfalls geplante Barcamp muss aufgrund des neuen virtuellen Formats leider ausfallen.

Anders als bei einer Präsenzveranstaltung werden bei unserer virtuellen Tagung außer den drei Keynotes keine Vorträge gehalten. Vielmehr wollen wir so viel wie möglich miteinander diskutieren und in einen Austausch treten. Die ursprünglich als Vorträge geplanten Beiträge werden vorab als Screencast, Video, Präsentation, Podcast, Paper, Zeichnung… etc. über unseren Tagungsblog in einem geschützten Bereich für die Tagungsöffentlichkeit ab Mitte Februar 2021 zur Verfügung gestellt. Das aktualisierte Tagungsprogramm finden Sie unter: https://digitalhist.hypotheses.org/tagungsprogramm

Die Tagung selbst besteht aus Diskussions-Round-Tables. Zu jedem Paper gibt es zunächst einen kurzen Kommentar eines Respondenten oder einer Respondentin. Darauf antworten die Beitragenden, bevor dann die Diskussion mit allen Teilnehmenden eröffnet wird. Wir freuen uns auf einen regen Austausch!

Um in den geschützen Bereich mit den Links zu den Round Tables zu gelangen, ist eine Anmeldung erforderlich: https://digitalhist.hypotheses.org/category/register

Wenn wir jetzt keinen globalen Sonnensturm mit Stromausfall im März haben, hoffen wir möglichst viele „Digital Historians“ und alle, die an dem Thema interessiert sind,  virtuell bei unserer Tagung begrüßen zu dürfen. Machen wir das Beste aus der Situation und bleiben Sie gesund!

Das Organisationsteam

Karoline Döring, Mareike König, Stefan Haas und Jörg Wettlaufer

Online Petition zur Digitalen Fernleihe! Jetzt aktiv werden für die digitale Auslieferung von Kopien in der Fernleihe wissenschaftlicher Bibliotheken!

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Es gibt neue Informationen zur Digitalen Fernleihe: Die SUB Göttingen informiert unter https://www.sub.uni-goettingen.de/sub-aktuell/einzelansicht/einstellung-des-scan-deliver-dienstes-und-der-elektronischen-kopienlieferung-der-fernleihe/ , dass die elektronische Kopienlieferung, die Aufgrund der COVID19 Krise gestartet wurde, nun wieder eingestellt  wird. Der Scan & Deliver-Dienst und die elektronische Kopienlieferung der Fernleihe wurden in der Anfangsphase des Corona-Lockdowns ermöglicht durch ein Abkommen zwischen der Kultusministerkonferenz der Länder und den Verwertungsgesellschaften VG Wort und VG Bild-Kunst. Die Vereinbarung sei bis zum 31.5.2020 begrenzt und wurde nun leider nicht verlängert. Vor diesem Hintergrund müsse die SUB Göttingen den Scan & Deliver-Dienst und die elektronische Kopienlieferung der Fernleihe an Endnutzerinnen und Endnutzer zum 31.5.2020 einstellen. Die Bibliotheken seien an die rechtlichen Rahmenbedingungen gebunden und kann daher diesen Service nicht fortführen.

Meine persönliche Meinung dazu: SEHR SCHADE! VG Wort und Bild-Kunst vergeben eine wichtige Chance zur Digitalisierung in der Wissenschaft!!! Die Bibliotheken würden gerne weitermachen, aber die Interessenvertretungen der AutorInnen blockieren eine Fortsetzung. Vielleicht wäre es nun Zeit für eine Online-Petition für die Digitale Fernleihe? Alle reden von mehr Digitalisierung, aber die Realität sieht leider oft ganz anders aus…

Und das soll jetzt schon wieder vorbei sein? Wer Interesse hat, bitte gerne bei mir melden und dann setzen wir gemeinsam eine Petition auf und sammeln Unterschriften. Es mag zwar nur wie eine kleine Änderung im Verfahrensablauf der Fernleihe klingen, aber für die Arbeitsmöglichkeiten von WissenschaftlerInnen hat die direkte Auslieferung digitaler Versionen der von Ihnen benötigten Literatur große Auswirkungen. Textmining und Information Retrieval sowie mobile digitale Nutzung der Literatur ist nur im digitalen Format möglich. Mit der digitalen Kopienlieferung würden wir uns sehr viel Zeit für die erneute Digitalisierung der Texte  sparen, die wir besser in Forschung und Lehre investieren könnten. Und die Vermeidung von Papierausdrucken bei denen, die eine digitale Kopie bevorzugen, würde zudem die Umwelt schonen! Es spräche also nichts dagegen, denn wir alle sind nicht nur die Nutzer der Fernleihen sondern in der Regel auch die Autoren der Artikel und Texte, die wir über die Fernleihe bestellen. Die Vereinfachung wäre im Interesse aller Betroffenen. Wenn die VG-Wort einmal alle AutorInnen zu diesem Thema befragen würde, dann gäbe es bestimmt ein positives Ergebnis für die Möglichkeit, die Texte auch digital zu erhalten. Wer sollte auch etwas dagegeben haben? Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind ja, ob nun digital oder auf Papier, immer die selben. Die Zeit und Energie, die wir in die Retrodigitalisierung von ursprünglich schon digital verschickten Fernleihkopien stecken, steht in keinem Verhältnis zu einer möglichen Verringerung der Ausschüttungen von VG-Wort and die AutorInnen. Das ist zumindest meine Meinung zu dem Thema.

1. Call for papers zur 20. MVE-Tagung 2020 an der TU Braunschweig

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[30.5.2020]

Leider muss auch diese Tagung aufgrund von COVID19 auf das nächste Jahr verschoben werden. Die MVE-Liste wird den Call mit einer neuen Deadline versenden, wenn abzusehen ist, wann die Tagung stattfinden kann. Sehr schade, aber momentan sind Präsenztagungen einfach noch nicht wieder organisierbar.

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Dieser CfP mag einigen hier etwas off-topic erscheinen, aber das Thema dieses Call ist gar nicht sooooo weit von den Digital Humanities entfernt, wie es auf dem ersten Blick erscheinen möchte. Da sind zum Beispiel die „personellen Überschneidungen“, wenn ich es mal so ausdrücken darf. Drei Beispiele:

Gerhard Lauer, Professor für Digital Humanities in Basel, interessiert sich schon lange für die Evolution und hat erst vor kurzem in der NZZ veröffentlicht: „Wenn Geisteswissenschaften die Methoden der Evolutionstheorie übernehmen

Und auch Patrick Sahle, Professor für Digital Humanities in Wuppertal sowie Hubertus Kohle, Professor für mittlere und neuere Kunstgeschichte in München, scheinen zumindest interessiert, wie diese beiden Tweets nahe legen:

John Carter Wood, Wissenschaftlicher Koordinator des Projekts NFDI4Memory am IEG in Mainz interessiert sich schon seit vielen Jahren für Evolutionäre Psychologie.

Jörg Wettlaufer (=ich), Koordinator für Digitalisierung an der Philosophischen Fakultät der Georg-August Universität und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, habe bekannterweise auch großes Interesse an der Evolutionstheorie und bin der MVE-Liste seit Anbeginn verbunden.

Wenn ich etwas tiefer suchen würde, dann würden sich bestimmt noch andere KandidatInnen finden, die Interesse an beiden Forschungsfeldern haben. Korrelation ist noch keine Kausalität, aber interessant ist die Beobachtung doch, finde ich.Vielleicht mal ein Thema für ein Panel auf einer der nächsten DH-Tagungen…? Zwei Treffer auf der ersten Seite einer einfachen google-Suche nach Evolutionary Anthropology & Digital Humanities lassen mich jedenfalls hoffen.

Wer jedenfalls mehr über Evolution und die Auswirkung von Anpassungsprozessen auf das menschliche Verhalten erfahren will und gerne interdisziplinär denkt, ist herzlich eingeladen, teilzunehmen.

1. Call for papers zur 20. MVE-Tagung 2020 an der TU Braunschweig (Organisation Nicole Holzhauser, Christian Ebner, Farina Wille und Frank Eggert)

MVE-Treffen 2020
an der TU Braunschweig
vom 1. bis 3. Oktober 2020

EVOLUTION UND ANPASSUNG. Menschliches Verhalten und die evolutionäre Perspektive

Evolutionäre Theorien, sofern sie sich auf Darwin beziehen, sind traditionell in der Biologie verortet. Inzwischen werden evolutionstheoretische Überlegungen aber auch in den Kultur-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften (wieder) diskutiert und angewendet. So werden beispielsweise in der Evolutionspsychologie und in der Evolutionären Soziologie evolutionstheoretisch fundierte Modelle herangezogen, um menschliches Verhalten in unterschiedlichen Domänen zu beschreiben und zu erklären. Aufmerksamkeit haben dabei bisher besonders vermeintlich biologienahe Verhaltensbereiche, wie etwa Partnerwahl und Reproduktion, oder dichotomisierende Debatten zur Anlage-Umwelt-Kontroverse erfahren. Aber auch andere zentrale Problemfelder der Evolutionstheorie wie etwa die Frage nach stabilen Systemen von Kooperation oder der Funktion von sozialen Strukturen oder sozialen Signalen werden sowohl theoretisch als auch empirisch behandelt.

Seit 20 Jahren fördert die MVE-Liste inzwischen den interdisziplinären Austausch von Wissenschaftler*innen verschiedenster Fachhintergründe zum Thema „Menschliches Verhalten aus evolutionärer Perspektive“ und bietet mit den MVE-Treffen eine Kommunikationsplattform für evolutionstheoretisch informierte Forschung. Mit dem Ziel, die (theorie-)kritische Diskussion von evolutionstheoretischen Ansätzen in den Verhaltens- und Sozialwissenschaften weiter anzuregen, wollen wir die Tagung in diesem Jahr in psychologisch-soziologischer Kooperation unter das Motto „Evolution und Anpassung“ stellen und dabei sowohl eine Reihe von grundlegenden theoretischen Problemen erörtern als auch die Nützlichkeit evolutionstheoretischer Theoriebildung in der Erklärung menschlichen Verhaltens und sozialer bzw. gesellschaftlicher Phänomene am Beispiel verschiedener Domänen und empirischer Anwendungsfelder diskutieren.

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