One more thing: THATCamp Göttingen 22/23 September im GCDH

Hier kommt ein Reminder an das bevorstehende THATCamp in Göttingen, 22.-23. September 2014. Um es mit Tim Cooks Worten zu sagen: „We are really exited about this…“ Bisher haben sich schon über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet und die ersten Sessionvorschläge sind auch schon eingegangen. In der kommenden Woche werden sicher noch viele weitere hinzukommen und das Organisationsteam arbeitet mit Hochdruck an der Vorbereitung des Camps. Das aktualisierte Programm sowie alle weiteren Infos findet man auf unserer THATCamp Webseite:

THATCamp

Wir freuen uns auf Euch!

Sally & Jörg in behalf of the Orgateam

THATCamp Göttingen 22.-23.9.14 – Anmeldung freigeschaltet

THATcamp_Goe_Logo2mitGänselieselganz-Resize-TwitterWir freuen uns mitteilen zu können, dass ab sofort die Anmeldung für das THATCAmp Göttingen 2014 zur Verfügung steht. Mit dem folgenden Formular kann man sich für die Teilnahme registrieren.

Wenn man schon mal an einem THATCamp teilgenommen und sich auf der Seite thatcamp.org registriert hat, dann kann man sein Login weiterverwenden. Alle anderen müssen ein neues Profil anlegen und erhalten dann von uns eine Bestätigung per Email bei erfolgreicher Anmeldung. Informationen über Anreise, Unterkunft und das Programm des THATCamp finden sich auf der Webseite. Bitte schauen Sie dort vorbei und falls Sie noch Fragen haben sollten, dann kontaktieren Sie uns bitte per Email. Wir freuen uns, Sie im September in Göttingen begrüssen zu dürfen!

Herrenhäuser Symposium „Global Humanities“, 16.6.-17.6.14

Die von der Volkswagenstiftung und dem Schwedischen Riksbankens Jubileumsfond ausgerichtete Tagung zur aktuellen und globalen Perspektive der Geisteswissenschaften fand anläßlich der Fertigstellung des Global Humanities World Report statt, der von Arne Jarrick, Poul Holm und Dominic Scott bearbeitet wurde und in einigen Monaten der Öffentlichkeit offiziell übergeben werden soll. Es handelte sich bei der Tagung also um eine Art Pre-Release mit der Präsentation erster Ergebnisse und deren Diskussion. Das Thema ist auch deshalb für die Digital Humanities von Bedeutung, weil die allenthalben berufene Krise der Geisteswissenschaften Thema des Reports ist, in dem mit Hilfe von Experteninterviews versucht wurde, ein globales Bild der Innen- und Aussensicht der Geisteswissenschaften zu zeichnen. Digital Humanities sind bekanntlich eine Antwort auf diese „Krise“, die, soviel sei vorweg genommen, im Report nicht wirklich zu belegen ist.

HWR

Auf der Tagung standen bzw. stehen die folgenden Speaker bzw. Chairs auf dem Programm:

Homi K. Bhabha, USA; Roberto Blancarte, Mexico; Olivier Bouin, France, Göran Blomqvist, Sweden; Barbara Göbel, Germany; Poul Holm, Ireland; Arne Jarrick, Sweden; Anne Jerslev, Denmark; Wilhelm Krull, Germany; Michèle Lamont, USA; Thandi Mgwebi, South Africa; Kerstin Sahlin, Sweden; Suwanna Satha-Anand, Thailand; Hans-Jochen Schiewer, Germany, Dominic Scott, USA.

Ich habe die Beiträge von Arne Jarrick „THE GLOBAL HUMANITIES WORLD REPORT“, Homi K. Bhabha „CULTURAL DYNAMICS AND GLOBAL HUMANITIES“ sowie Michèle Lamont mit einer Keynote über „WHAT IS ORIGINALITY IN THE HUMANITIES?“ und Dominic Scott sowie Olivier Bouin über „RE-THINKING PURPOSE AND QUALITY OF THE HUMANITIES“ gehört. Mein Gesamteindruck war positiv, auch wenn die Diskussion, zumindest an diesem ersten Tag vor allem um die Humanities kreiste, die wir alle kennen, nämlich die Situation in der nordwestlichen Hemisphäre. Dies wurde besonders an dem Vortrag von Michèle Lamont deutlich, die mit Bezug auf ihr Buch „How Professors Think“ aus dem Jahre 2009 über die Evaluationskriterien und praxis geisteswissenschaftlichen Fundings in den USA berichtete. Auch wenn sie mit kurzen Seitenblicken auf China und Spanien die Diskussion auf die globale Perspektive öffnete wurde doch – unter anderem durch eine Intervention von Homi Bhabha – sehr deutlich, dass die Probleme und Perspektiven der Geisteswissenschaften in der zweiten und dritten Welt ganz andere sind als in der sog. Ersten.

Ich persönlich kann mich am besten mit den Schlussfolgerungen von Arne Jarrick (Univ. Stockholm) identifizieren, der im Resumée die Aufgabe der Geisteswissenschaften in der Produktion von Wissen über die „conditio humana“ bzw. menschliches Verhalten unter den sich wandelnden Bedingungen von Kulturen und Zeiten sieht, also mit starken Überschneidungen zu den Verhaltenswissenschaften verortet. Leider ist die Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Naturwissenschaften in diesem Bereich bislang nur als rudimentär zu bewerten. Vor allem Geisteswissenschaftler wehren sich gegen interdisziplinäre Perspektiven. Ein gutes Beispiel dafür ist die evolutionäre Geschichtswissenschaft und ihre Vorläufer, die ich letzte Woche in Giessen im Rahmen des Colloquium Gissenum nochmals vorgestellt habe und deren Impakt auf die Mainstream-Geschichtswissenschaft bestenfalls als marginal bezeichnet werden kann. Es ist zu hoffen, dass gerade hier, neben und komplementär zu den Digital Humanities, Perspektiven für die Relevanz der Geisteswissenschaften in der globalen Gesellschaft der Zukunft liegen könnten.

Das Tagungsprogramm kann man hier herunterladen.

CFP: Semantic technologies for research in the humanities and social sciences (STRiX)

The workshop on semantic technologies for research in the humanities and social sciences (STRiX) will be held in Gothenburg, Sweden, on November 24-25, 2014.

Authors are invited to submit papers in the topic areas of the
workshop, including (but not limited to) examples such as:

Construction and use of ontologies and other knowledge resources
Temporally aware knowledge bases and diachronic linguistic resources
Semantic search and information retrieval; digital libraries
Development of semantically aware resources; annotation
Methodological considerations
Visualization; user interface design
Timeline-based approaches such as „culturomics“
Technical infrastructures and standards
Linked open data and semantic web technologies
Knowledge discovery
Semantically aware digitization methods

Important dates:

Submission deadline: June 20
Notification of acceptance: August 31
Workshop: November 24-25

More info at: http://spraakbanken.gu.se/eng/strix2014

Digital Humanities 2020 – 9 Thesen für DHD 2014 in Passau

Im Kontext der Diskussion um die zukünftige Ausrichtung der Digital Humanities als Fachdisziplin oder auch Forschungspraxis stellen die Veranstalter der DHD 2014-Tagung vorab neun Thesen zur Diskussion. Das passt gut zum meinem Blogbeitrag auf digihum vom Februar zu Dgital Humanities zwischen eigener Disziplin und Hilfswissenschaft. Eine ausgearbeitete Version des Thesenpapiers kann man hier herunterladen. Ich bin gespannt auf die Diskussion in Passau natürlich auch auf die weitere Entwicklung der Digital Humanities in Deutschland. Die Überschrift weist aber schon darauf hin, dass diesbezüglich aber in europäischem Maßstab gedacht werden muß. Ohne eine enge Verzahnung der deutschen Forschungslandschaft mit den übrigen europäischen Ländern, ist eine erfolgreiche Zukunft kaum denkbar. Dariah.eu ist eine Infrastrukturmaßnahme auf dieser Ebene, in deren Rahmen eine fruchtbare Weiterentwicklung der Digital Humanities auch in Deutschland vorstellbar erscheint.

Digital Humanities in Berlin – Grenzen überschreiten. 28.2.14


Mitten in der närrischen Zeit fand in Berlin eine bemerkenswerte Veranstaltung des Einstein-Zirkels Digital Humanities an der FU Berlin statt, auf der sich Projekte aus Berlin um Umgebung gemeinsam präsentierten und über ein koordiniertes Vorgehen bei der Institutionalisierung von Digital Humanities in Berlin verständigen wollten. Das erste Ziel wurde eindrucksvoll mit einer Vielzahl von Postern (ca. 60) und dazu gehörigen 1-minütigen Flashlight-Präsentationen erreicht. Beste Voraussetzung also für eine Vernetzung der lokalen Projekte untereinander und zugleich eine Möglichkeit, sich einen einen Überblick über die vielfältigen Arbeiten rund um die Digitalen Geisteswissenschaften und die beteiligten Institutionen zu verschaffen.
Das zweite Ziel, die Verständigung über ein koordiniertes Vorgehen der beteiligten Institution, erschien dagegen bedeutend schwieriger. Auf einer Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung, auf der Vertreter des MPI für Wissenschaftsgeschichte (MPIW), der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), der Humboldt-Universität (HU) und der Freien Universität zu Berlin (FU) saßen, konnte man sich nicht auf ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen einigen. Während die HU zunächst erst mal abwarten möchte, wie sich das Feld entwickelt und DH in den einzelnen Fachdisziplinen fördern möchte, will die FU ein DH Zentrum zur Koordination der dortigen Aktivitäten einrichten, dass aber eben nur begrenzt im Rahmen der eigenen Institution agieren kann und soll. Für die Einrichtung einer DH-Professur wurde von beiden Universitäten keine mittelfristige Perspektive gesehen. Die Frage der Ausbildung von Nachwuchs und entsprechenden Studiengängen blieb unbeantwortet im Raum stehen.
Die kleineren, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, zeigten sich bei der DH-Koordination zwar vergleichsweise aktiver als die großen Universitäten, sehen sich aber wohl nicht in der Lage und auch nicht berufen, eine Koordination allein aus eigenen Mitteln zu organisieren. So wird Berlin wohl in naher Zukunft kein Institutions-übergreifendes Zentrum für Digital Humanities erhalten, aber immerhin gibt es ja mit dem Einstein-Zirkel DH Berlin (HU) und dem interdisziplinären Forschungsverbund „Digital Humanities in Berlin“ (BBAW) schon zwei Gruppen, die sich aktiv um eine Koordination von DH-Aktivitäten am Standort Berlin bemühen. Wer sich genauer über die Berliner DH-Szene informieren will, kann dies nun komfortabel mit dem Abstractheft der Veranstaltung tun, das unter der Adresse http://edoc.hu-berlin.de/oa/articles/reulo7iRFkvc/PDF/22OGIt0MQgz9s.pdf zum download zur Verfügung steht (urn:nbn:de:kobv:11-100215728).

Nachtrag am 7.3.14:
Erfreulicher Weise ist es doch noch zu einer gemeinsamen Stellungnahme der Berliner Institutionen zu DH gekommen, die unter http://www.ifdhberlin.de/memorandum/ nachzulesen ist. Darin wird unter anderem festgehalten, dass der „Interdisziplinären Forschungsverbund „Digital Humanities in Berlin“ als
ein Forum zur Stärkung der gemeinsamen Interessen in Forschung, Lehre
und nachhaltiger Datenbereitstellung über die etablierten Fach- und
Organisationsgrenzen hinweg“ genutzt werden soll. Als eine erste Maßnahme soll „ein einrichtungsübergreifendes Verzeichnis der angebotenen Lehrveranstaltungen“ zusammengestellt werden. Das finde ich eine sehr gute Initiative, die wir vor kurzem auch in Göttingen realisiert haben: http://www.gcdh.de/en/teaching/dh-related-seminars/. Darüber hinaus soll ein Ressourcenkatalog und „Empfehlungen zur Anwendung und Weiterentwicklung sowohl von standardisierten Datenformaten, Normdaten und Metadaten als auch von etablierten Methoden und Werkzeugen in den Digital Humanities, zur Gestaltung virtueller Forschungsumgebungen, der Praxis nachhaltiger Archivierung und Pflege von digitaler Forschungsdaten sowie rechtlicher Aspekte“ erarbeitet werden. Aufgrund der Vielfalt der in Berlin vertretenen Projekte ist dies sicher zugleich eine ebenso reizvolle wie herausfordernde Aufgabenstellung, die hoffentlich auch über Berlin hinaus wirken wird.