CfP: Digital History: Konzepte, Methoden und Kritiken digitaler Geschichtswissenschaften, Göttingen, 16.-18. März 2020

Veranstaltet von der AG Digitale Geschichtswissenschaft im VHD
Organisiert von: Karoline Döring, (München); Stefan Haas (Göttingen); Mareike König (Paris), Jörg Wettlaufer (Göttingen)
Wissenschaftlicher Beirat: Andreas Fickers, Gudrun Gersmann, Simone Lässig,  Malte Rehbein, Patrick Sahle, Charlotte Schubert, Georg Vogeler

Deadline: für die Einreichung von Vorschlägen (eine PDF-Datei) 15.4.2019
Mailadresse: digihist@digihum.de
Termin der Tagung: 16.-18. März 2020
Ort: Göttingen, SUB Historisches Gebäude, Papendiek 14, Alfred-Hessel Saal.

Die historische Forschung und Lehre haben sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung von Quellen, Methoden und Forschungsumgebungen, innerhalb derer Geschichtswissenschaft durchgeführt, produziert, diskutiert und verbreitet wird, tiefgreifend verändert. Massendigitalisierungsprojekte ermöglichen einen zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu Quellen und Literatur. Kommerzielle und OpenSource-Programme stehen bereit, um mittels qualitativer und/oder quantitativer Datenanalyse verschiedene methodische Verfahren zur Analyse und Interpretation dieser Quellen anzuwenden. Die Fachinformation hat sich überwiegend ins Netz verlagert und schließt partizipative Medien ein. Die Bandbreite an digitalen Lehrmethoden hat stark zugenommen, während die Online-Präsentation von Forschungsergebnissen und Citizen-Science-Projekten den Dialog und das aktive Einbinden der breiten Öffentlichkeit in den Forschungsprozess ermöglichen. Lehrstühle zur Digital History werden eingerichtet, die Historikertage haben selbstverständlich digitale Sektionen und fast jedes neue Forschungsprojekt hat einen (wenn auch manchmal kleinen) digitalen Anteil.

By Martin Grandjean – Grandjean, Martin (2014). „La connaissance est un réseau“. Les Cahiers du Numérique 10 (3): 37-54. DOI:10.3166/LCN.10.3.37-54., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=293646

Doch auch wenn sich die Digital History einen zunehmend respektablen Platz im Fach erworben hat, bleibt sie in den Augen vieler ein “ewiges Versprechen” (Cameron Blevins 2016). Hier möchte die Tagung “Digital History: Konzepte, Methoden und Kritiken digitaler Geschichtswissenschaften” ansetzen und eine Bilanz ziehen, indem sie  Veränderungen in der Art und Weise, wie die Geschichtsforschung durchgeführt und kommuniziert wird, auf der einen Seite und neue Objekte, Methoden und Werkzeuge der Analyse und ihre Auswirkungen auf der anderen Seite thematisiert. Die Tagung ist themen- und epochenübergreifend. Drei große Themenbereiche werden dabei diskutiert:

  • Zum ersten soll anhand von Forschungsprojekten das Potential digitaler Methoden ausgelotet und kritisch beleuchtet werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Beitrag, den digitale Methoden für die Entwicklung von historischen Argumenten und Interpretationen leisten können.
  • Zum zweiten wird danach gefragt, wie sich geschichtswissenschaftliche Forschung, ihre Themen, Praktiken sowie Kommunikations- und Publikationskulturen im digitalen Zeitalter verändern und wie das Verhältnis von digitalen und klassisch hermeneutischen Methoden neu zu bestimmen ist.
  • Und zum dritten werden Auswirkungen des digitalen Wandels für den wissenschaftlichen Nachwuchs, für die Lehre und für die Forschungsförderung in den Geschichtswissenschaften thematisiert.

Damit sollen Konzepte zum Umgang mit Digitalität und der digitalen Transformation aufgezeigt, der Ort digitaler Methoden innerhalb der Geschichtswissenschaften neu bestimmt und aktuelle wie zukünftige Arbeitsfelder digitaler Geschichte erkundet werden. Wir streben einen kritischen Dialog von digital arbeitenden und nicht-digital arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an, die zum selben Thema forschen. Um Potentiale und Grenzen der digitalen Methoden zu entdecken, sehen wir insbesondere zu den methodischen Vorträgen Respondenten vor, die die Vorträge kritisch kommentieren.

Die Tagung ist auf zweieinhalb Tage angelegt und beginnt am Montag, den 16.3.2020 Nachmittags. Der Tagung vorgeschaltet ist ein halbtägiger Hands-On-Workshop, der sich der Anwendung einer digitalen Methode und Basis-Programmierkenntnisse für die geschichtswissenschaftliche Forschung widmet. Ein halber Tag wird als BarCamp veranstaltet, bei dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort selbst über zu diskutierende Themen entscheiden.

Weiterlesen