Tagungsbericht SWIB 2012 / #swib12

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Die diesjährige SWIB (Semantic Web in Bibliotheken), veranstaltet vom HBZ NRW zusammen mit der ZBW in Hamburg und Kiel, fand in Köln vom vom 26. Bis 28. November 2012 statt. Diese seit 2009 bestehende Inititative der beiden Ausrichter hat sich seit der Gründung zu einer inzwischen internationalen Tagung mit ca. 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 23 Ländern entwickelt. Die Tagungssprach war erstmals durchgehend Englisch. Den Auftakt machten am 26.11. drei halbtägige workshops, die zu den Themen Einführung in LOD, Metadata Provenance und Doktoranden mit LOD Projekten veranstaltet wurden. Gerade im Doktorandenworkshop erhofft sich die Tagungsorganisation einen intensiveren Austausch mit der aktuellen Forschung rund um Semantic Web und Linked Open Data. Der diesjährige Fokus der Tagung lag auf konkreten Anwendung von Semantic Web Technologien in Bibliotheken und den Wissenschaften. Die eingeladenen Keynote-Speaker, Jon Voss von LODLAM und Emmanuelle Bermès vom Centre Pompidu in Paris, stellten aus ihrer jeweiligen Perspektive die hauptsächlichen Anwendungsszenarien und Herausforderungen für LOD in Bibliotheken dar und betonten die Notwendigkeit einer Globalisierung der Bibliotheksdienstleistungen im Zuge einer offenen Lizenzierung der Bibliotheksdaten. Dem entsprechend war der zweite Tag der Konferenz auch insgesamt dieser Thematik gewidmet: „Towards an international LOD library ecology“. Mit Beiträgen aus den Niederlanden, Spanien, Deutschland, den USA (via Skype) sowie Frankreich und Norwegen schon am ersten Tag war in der Tat ein Blick auf die internationale Entwicklung und den Stand der Bemühungen der einzelnen Nationabibliotheken möglich. Besonders bemerkenswert für mich waren die Beiträge von Daniel Kinzler zu Wikidata, dem Projekt der Wikipedia Foundation zur Einrichtung einer gemeinsamen Wissensbasis für das in den Infoboxen der Wikipedia-Artikel gesammelte Faktenwissen sowie die von Romain Wenz präsentierte Linked Open Library in der Praxis: das Portal data.bnf.fr, in dem aus den reichen Metadaten der BNF in Paris Informationen zu 20.000 Autoren und ihren Werken zusammengeführt und eine Integration von Daten unterschiedlichster Herkunft ermöglicht wird. Eher ernüchternd klangen dagegen die Erfahrungen aus der HBZ selber, die von Pascal Christoph vom hbz zum Thema „Building a High Performance Environment for RDF Publishing“ am Ende des ersten Konferenztages präsentiert wurden. Bei großen Datenmengen ist im LOD Bereich weiterhin mit Performanceproblemen zu rechnen. Eine vernünftige Volltextsuche wir beim hbz momentan nicht über SPARQL sondern nur externe Indexdienste (in diesem Fall elasticsearch) realsiert.
Sehr positiv aufgefallen ist mir auch dieses Jahr wieder die perfekte Organisation der Tagung. Zum ersten Mal kam dieses Jahr das conftool zum Einsatz, mit dem die Anmeldung sehr angenehm funktionierte. Während der Tagung wurde ein Live-Stream der Beiträge zur Verfügung gestellt. Diese sind nun unter der Adresse: http://www.scivee.tv/browse?brfl=swib12 jederzeit abrufbar. Die Folien zum Einführungsworkshop findet man unter dieser Adresse und auf der Tagungsseite http://swib.org/swib12/ befindet sich das Programm sowie weitere Informationen. Nächstes Jahr geht es wieder nach Hamburg und es ich bin schon gespannt, wie sich diese Veranstaltung in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.

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