Cebit 2013 Rückblick

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Fast einen Monat ist es schon wieder her, dass ich mit einem Kollegen auf der CEBIT in Hannover war und Halle neun (Forschung und Entwicklung) besucht habe. Aufgrund aufkommender Grippe und Fieber war der Besuch diesmal etwas kürzer als gewöhnlich, aber trotzdem haben wir dort eine Reihe von interessanten Eindrücken gewonnen. Bei der kurzen Rückschau erlaube ich mir auch einige Highlights des letzten Jahres nochmals kurz zu erwähnen, da ich diesen Blog ja erst seit April 2012 betreibe. Zunächst möchten wir dem freundlichen Spender unserer Karten danken, dem Hasso Plattner Institut in Potsdam (HPI), das uns aufgrund unserer Teilnahme an einem Kurs auf der MOOC Plattform open-hpi mit Eintrittskarten versorgte. Unser erster Weg führte uns dann auch direkt zum Pavillon des HPI, wo wir uns Studentenausweise austellen lassen und einige interessante Gespräche mit den Betreibern der Lernplattform führen konnten. Nach erfolgreich absolviertem Semantic Web Technologies Kurs kann ich das Angebot nur empfehlen und hoffen, dass es dauerhaft kostenlos bleiben wird. Am 8. April startet ein neuer Kurs zum Thema Datenmanagement mit SQL. Schon über 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich angemeldet.
Natürlich haben wir uns auch diesmal wieder besonders für Projekte interessiert, in denen Semantic Web Technologien zum Einsatz kommen oder die Semantische Auszeichnungen von Daten bieten. Hier ist uns ein Projekt zu „Cloud-basierte Softwaredienste zur semantischen Suche in Bild- und Videodaten – Videana“ der Philipps-Universität Marburg aufgefallen, das sehr an den Dienst Semex des HPI erinnert. Es handelt sich um einen Dienst zur automatisierten semantischen Auszeichnung von Videodaten.
Ein alter Bekannter in Halle 9 ist die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie stellte erneut die Akademische Literatur Suite „Docear“ sowie eine Sammlung von Retrievalwerkzeugen unter de, Namen „re:find“ vor, unter denen sich z.B. speziell auf arabische Sprachen angepasste Suchalogarithmen befinden.
Wie immer bot der Stand der Fraunhofer-Gesellschaft viele Aufsehen erregende Projekte, u.a. eine KI-Demonstration mit einem humanoiden Roboter. Etwas näher an unseren Interessen sind die Projekte zur Semantik-Visualisierung (Semavis) des Frauenhofer-Instituts, die teilweise auch schon letzes Jahr vorgestellt wurde. Besonders spannend finde ich dabei semaseach.net, ein Suchportal, mit dem man verschiedene Flash-Visualisierungen von Ergebnissen aus Freebase, DBpedia, Alexandria und anderen Wissensbasen ausprobieren kann. Noch ist die Anzeige verwertbarer Ergebnisse dort aber eher Glücksache.
Zum Schluss ein Schlenker zur Hardware. Ebenfalls bei Fraunhofer war ein interaktiver 3D-Book-Explorer zur Erstellung, Präsentation und interaktiven Nuztung von 3D-Digitalisaten zu bewundern. Das Projekt virtualisiert die Benutzung von Büchern durch die möglichst getreue Nachbildung des analogen Nutzerinterfaces, d.h. Handgesten werden druch ein iPoint genanntes System interaktiv im Raum erkannt und können zur Bedienung eines virtuellen in 3D dargestellten Buches verwendet werden. Man kann also virtuell blättern, zoomen und interagieren. Die Entmaterialisierung der Umweltinteraktion wird hier in eine neue Dimension verschoben. Aus konservatorischer Sicht aber sicherlich ein spannendes Projekt mit Potential.

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